Adventskonzert am 3. Advent 2024

Ein Konzert mit Tiefe und Emotionen

Beeindruckende Vielfalt beim Adventskonzert des Gesangverein Concordia und des Musikverein Harmonie

Reichelsheim (hh). „Die A-cappella-Stücke der Gesangsduette waren Emotionen pur“, reflektierte ein Gast das Adventskonzert in der Pfarrkirche Sankt Maria Magdalena Dorn-Assenheim. Ein anderer lobte das „All-inclusive-Paket von der Orgel bis Whitney Houston“. Mit ihrer facettenreichen Literaturauswahl gelang es dem Gesangverein Concordia, dem Musikverein Harmonie und den Solisten einmal mehr, das Publikum in den Bann zu ziehen. Sie verbanden populäre Arrangements mit festlicher Chor- und Instrumentalmusik zu einem eindrucksvollen musikalischen Mosaik. Dabei gab Harmonie-Dirigent Andreas Schmidt dem Vereinsnachwuchs Wieder die Chance, vergrößerem Publikum aufzutreten. Mit drei feierlichen Choralsätzen ernteten Sie den verdienten begeisterten Applaus.


Zu Beginn des Konzerts schuf Dr. Ralf Schäfer auf der Meyer-Orgel einen Meilenstein musikalischer Ausdruckskraft. Besonders in „Nun komm, der Heiden Heiland“ entblätterte er eindrucksvoll, wie die Orgel sowohl andächtige Intimität als auch majestätische Klangfülle entfalten kann. Seine Interpretation verband technische Perfektion mit tief empfundener Spiritualität und zog das Publikum in einen meditativen Bann.


Unter der Leitung von Tobias Lipka eröffnete die Concordia ihre Beiträge mit den stimmungsvollen „Glocken von Böhmen“. Ein erster Höhepunkt war „Ubi Caritas“, das mit unregelmäßigen Einsätzen und ungewohnten Harmonien eine besondere Herausforderung darstellte. „Jede Stimme war gefordert, besonders die Männer mussten in den Proben Extraschichten einlegen“, gestand Lipka. Doch der Einsatz lohnte sich: Die gefühlvolle Darbietung beeindruckte und zeigte die musikalische Tiefe des Chors.
Einen starken emotionalen Akzent setzte das Stück „Christus, der Herr, wurde uns geboren“, eine Weihnachtsinterpretation des bekannten Songs „Tränen lügen nicht“. Mit dynamischen Variationen und einfühlsamer Gestaltung transportierten die Sänger den universellen Wunsch nach Frieden, der das Herzstück des Liedes bildet. Von der schlichten Einleitung bis zum komplexen Finale verlangte nun das „Weihnachts-Wiegenlied höchste Präzision. „Bis zum Schluss bestand Unsicherheit, ob wir die schwierigsten Stellen meistern würden“, räumte Lipka ein. Doch die Sängerinnen und Sänger ließen ihn und das Publikum nicht im Stich.


Mit zwei Gesangsduetten standen nun weitere fünf Stücke auf dem Programm. Melanie Ruhrmann-Petri und Tatjana Balser beeindruckten mit emotionaler Tiefe und einem Hauch von Magie in „A Million Dreams“. Sie entführten die Zuhörer in eine Welt voller Visionen und Hoffnungen, die ermutigte, groß zu träumen. Mit „Santa Claus is Coming to Town“ brachten sie zudem humorvoll den moralischen Zeigefinger des Nikolaus ins Spiel.
Hingegen wirkte „Walking in the Air“ in den Händen von Antonia Molnár und Annalena Finkeldey wie ein magisches Tor in eine winterliche Traumwelt. Ihre lupenreine Stimmen schwebten buchstäblich durch den Raum und schufen eine Atmosphäre, „die von träumerischer Schönheit und zarter Magie durchzogen war.“


Mit schlichter Choralmusik lenkte die Harmonie den Blick zunächst auf die christlichen Wurzeln des Weihnachtsfestes. Die innige Fantasie „Mentis“ berührte mit klanglicher Tiefe, während „Adeste fideles“ in harmonischer Klarheit und festlicher Ausstrahlung erstrahlte. Winterlich und lebhaft wurde es mit der „Schlittenfahrt in den Alpen“. Die effektvollen Einsätze der Instrumente ließen Glöckchen erklingen und Peitschen schnalzen und schufen vor den Augen des Publikums eine lebendige weiße Winterlandschaft.
Einen bewegenden Kontrast hierzu bot „Gabriellas Song“ aus dem Film „Wie im Himmel“. Die dynamischen Wechsel zwischen zarten Klängen und fulminanten Höhepunkten spannte die Harmonie einen emotionalen Bogen. Besonders das Trompetensolo von Miriam Guckelsberger beeindruckte mit technischer Präzision und Ausdruckskraft.
Nun gab die Harmonie ihr „Ehrenwort“, eine Pop-Ballade, deren warme Harmonien einen Moment voller Melancholie schufen. Danach entführte „Fairytale of New York“ in die Welt irischer Folk-Klänge. Die Kombination von Tin Whistle, Fiddle und dem treibenden Rhythmus von Bass und Percussion wurde authentisch interpretiert. Zwischen lebhaften und melancholischen Passagen eröffnete die Harmonie eine packende neue Perspektive auf diesen Weihnachtsklassiker.
Danach versprühte das schwungvolle „I Will Follow Him“ aus „Sister Act“ pure Lebensfreude. Nach einer andächtigen Einleitung wechselte das Orchester in einen mitreißenden Rockbeat und zeigte mit energiegeladenen Klängen seine Vielseitigkeit. Diese mitreißende Stimmung nahmen alle Akteure mit, als sie den Altarraum betraten und gemeinsam mit dem Publikum das „O du fröhliche“ anstimmten – der krönende Abschluss eines abwechslungsreichen Konzertnachmittags.

Generalversammlung am 9. März 2024

„Wieder an ein Jugendorchester denken“

Mitgliederversammlung: Helmut Weitz erster Ehrenvorsitzender des Musikverein Harmonie Dorn-Assenheim

Reichelsheim (hh). „Für Helmut war die Jugendausbildung und damit der Fortbestand des Vereins der Antrieb für sein enormes Engagement“, packt Harmonie-Vorsitzender Andreas Schmidt seine Laudatio in griffige Worte. Gemeint war Helmut Weitz, der bis vor zwei Jahren den Verein genau 51 Jahre führte. Trotz vieler Superlative, die ihn seit seinem Wechsel in die zweite Reihe begleiteten, war noch Platz für eine außergewöhnliche Ehrung: die einstimmige Wahl der Mitgliederversammlung zum bisher einzigen Ehrenvorsitzenden des Musikverein Harmonie.

Schmidt, der Dirigent bleibt, baut auf ein harmonisches Vereinsleben. Das Platzkonzert auf der Landesgartenschau in Fulda am Tag der Musik „war nicht nur ein großer Erfolg, sondern auch eine lang geplante gemeinsame Aktivität von Musikern und fördernden Mitgliedern. Beim musikalischen Frühschoppen und dem Adventskonzert hingegen nutzte der Nachwuchs die Chance, gemeinsam mit dem Stammorchester vor Publikum aufzutreten. Die hohe Motivation im Verein verdeutlichte der Vorsitzende am Beispiel der Kirmes. „Gepaart mit frischen musikalischen Impulsen und dem Einsatz unserer engagierten Mitglieder war die Veranstaltung wirtschaftlich wie atmosphärisch ein voller Erfolg.“

„Jetzt können wir wieder an eine Bläserklasse denken“, skizzierten Schmidt und Jugendleiterin Jeanette Winkler unisono eine positive Nachwuchsarbeit. Und Winkler ergänzt: „Wir haben derzeit 24 Kinder, die sich für ein musikalisches Hobby entschieden.“ Allein 14 hiervon sind auf Neuanmeldungen für die im März gestarteten Blockflötenkurse zurückzuführen. Diese sind die Basis für das Erlernen eines Musikinstruments, während die Bläserklasse perspektivisch auf ein Jugendorchester abzielt. Für den Harmonie-Chef ergibt sich wenig Spielraum. „Wir müssen das schaffen.“ Voraussetzung seien allerdings genügend Ausbilder vor Ort. Die Hälfte der zehn Jungen und Mädchen, die bereits ein Instrument erlernen möchten „warten derzeit auf ihren Coach.“ Dass Helmut Weitz alle Blockflötenkurse leitet und dazu noch drei Kinder am Instrument betreut, verdeutlicht das Defizit nur noch mehr: Es fehlen geeignete Ausbilder. Denkbar sei daher auch eine Kooperation mit der Musikschule.

„Wir sind musikalisch auf einem guten Niveau“, lobte Schmidt sein Stammorchester. Dessen Musik soll ein breites Altersspektrum ansprechen, zog er erneut eine Parallele zur Nachwuchswerbung: „Man gewinnt die Jugend auch, wenn den Eltern die Musik gefällt.“ Im Notizblock des Dirigenten standen 38 Übungsstunden und 13 Auftritte. Neben dem Platzkonzert in Fulda blickte er auf das Schlosspark-Konzert in Laubach: „Die Musik war gut, die Stimmung war gut, die Bewirtung war gut, was wollen wir mehr?“ Auch die 75 %-Rekordmarke bei den Übungsstundenbesuchen der Aktiven hatte er nicht vergessen. Die Jahresbesten durften sich dann auch über Geschenke freuen.

Jugendleiterin Winkler verwies auf die gemeinsamen Auftritte mit dem Stammorchester. „Das machte die Kleinen so stolz, dass sie das ganze Konzert über bei uns, also den „Großen“ sitzen wollten.“ Ziel aller Aktivitäten sei es, „die verschiedenen Altersklassen zusammen zu führen, um sich gegenseitig kennen zu lernen. Bereits 2023 fand unter dieser Prämisse eine Halloween-Nacht statt, weitere Mottopartys und Ausflüge sollen folgen.

Geht es nach Dietmar Mittig, wird 2024 ein Instrument die Bühne erobern, das nur wenige mit Kindern in Verbindung bringen. Denn 2024 ist das Jahr der Tuba und damit viel Zeit, den wohlklingenden Tieftöner einem breiteren Publikum vorzustellen.

Impulsgeber, Ausbilder, Organisator – und das Über 50 Jahre lang: Harmonie-Chef Andreas Schmidt beglückwünscht seinen Vorgänger und neuen Ehrenvorsitzenden Helmut Weitz

Glückwünsche und Geschenke gab es auch für die besten Übungsstundenteilnehmer v.l. Thorsten Lemler, Nele Becker, Andreas Schmidt, Jeanette Winkler und Helmut Weitz. Es fehlt Michael Dönges.

Halloween-Party für Kinder

Viel Zeit investierten Jeanette Winkler und Miriam Guckelsberger vom Vorstand des Musikverein Harmonie Dorn-Assenheim in die Vorbereitung und Umsetzung der ersten Halloween-Party des Vereins. Eingeladen waren Kinder und Teens, die sich in gruseligem Ambiente wohl fühlen und austoben sollten. Ob die Dekoration auf Tischen, bunte Ballons an den Wänden, die obligatorischen Kürbisse oder die passende Kostümierung. Hier waren der Fantasie keine Grenzen gesetzt.

Hauptsache gruselig und die Schminke auf Blut getrimmt tummelten sich die Kleinen als Gespenst, Hexe oder Zauberer. So waren im Pfarrheim viele Songs zu hören, so der langjährige Vorsitzende Helmut Weitz, „die die Kinder in diesem Alter so hören.“ Besonders die Tattooecke war immer belagert. Dazu gab’s Spiele, einen Ballontanz und auch eine Polonaise (Foto). Und letztendlich kein Halloween ohne Süßes und Saures. Diese allerdings mussten die Kinder nicht einfordern, die spendierte der Musikverein.

Vereinsausflug nach Fulda – Landesmusikfest – Landesgartenschau

Nesseja hinterm Tulpenbeet

Musikverein Harmonie gibt Konzert auf der Landesgartenschau

Reichelsheim (hh). “Es ist derzeit einiges los in Fulda“ berichtet der langjährige Vorsitzende Helmut Weitz vom Vereinsausflug des Musikvereins Harmonie in die osthessische Barockstadt. Anlässlich der Landesgartenschau veranstaltete der hessische Musikverband sein Landesmusikfest. Und so kombinierten die Dorn-Assenheimer beides mit einem Freiluftkonzert vor Ort. Denn im Reisegepäck war nicht nur gute Laune, sondern auch jede Menge Instrumente und der Taktstock von Dirigent Andreas Schmidt. 

Den laut Veranstalter über 2.000 Musizierenden standen je drei Bühnen in der Altstadt und auf dem Gelände der Landesgartenschau zur Verfügung. Die Harmonie entschied sich für Letzteres und spielte im Sonnengarten inmitten einer bunten Tulpenpracht auf. Schmidt hatte hierfür ein abwechslungsreiches Konzertprogramm zusammengestellt. Neben populären Polkas und Märschen punktete die Harmonie mit bekannten Melodien aus der Unterhaltungssparte wie “Nessaja“ aus dem Musical Tabaluga oder “Tage wie diese“ von den Toten Hosen.

Getreu dem Motto „Musik verbindet“ begeisterte die Harmonie den Worten von Weitz zufolge das Publikum. In seinen Aufzeichnungen notiert er: “Unsere mitgebrachten Fans, die LGS-Gäste und die vor uns spielenden Musiker aus Hauswurz haben bei unserer Musik eifrig mit geklatscht. Besonders bei den Klassikern “Wir Musikanten“ und dem “Böhmischen Traum“.“

Danach ließen die Ausflügler wahlweise die Atmosphäre in der Altstadt oder die Blüten- und Farbenpracht der Landesgartenschau auf sich wirken. “Und wir haben dabei überall Musik gehört“, schwärmt Weitz von einem rundum gelungenen Tag: “Für uns war es ein sehr schönes Erlebnis, vor fremdem Publikum in einer so schönen Umgebung zu spielen. Und mit den vielen anderen Musikern zu zeigen, wie aktiv die hessische Blasmusik ist.“

Im Sonnengarten genoss das Publikum die bunte Blütenpracht zu den Klängen des Musikverein Harmonie