„Wieder an ein Jugendorchester denken“
Mitgliederversammlung: Helmut Weitz erster Ehrenvorsitzender des Musikverein Harmonie Dorn-Assenheim
Reichelsheim (hh). „Für Helmut war die Jugendausbildung und damit der Fortbestand des Vereins der Antrieb für sein enormes Engagement“, packt Harmonie-Vorsitzender Andreas Schmidt seine Laudatio in griffige Worte. Gemeint war Helmut Weitz, der bis vor zwei Jahren den Verein genau 51 Jahre führte. Trotz vieler Superlative, die ihn seit seinem Wechsel in die zweite Reihe begleiteten, war noch Platz für eine außergewöhnliche Ehrung: die einstimmige Wahl der Mitgliederversammlung zum bisher einzigen Ehrenvorsitzenden des Musikverein Harmonie.
Schmidt, der Dirigent bleibt, baut auf ein harmonisches Vereinsleben. Das Platzkonzert auf der Landesgartenschau in Fulda am Tag der Musik „war nicht nur ein großer Erfolg, sondern auch eine lang geplante gemeinsame Aktivität von Musikern und fördernden Mitgliedern. Beim musikalischen Frühschoppen und dem Adventskonzert hingegen nutzte der Nachwuchs die Chance, gemeinsam mit dem Stammorchester vor Publikum aufzutreten. Die hohe Motivation im Verein verdeutlichte der Vorsitzende am Beispiel der Kirmes. „Gepaart mit frischen musikalischen Impulsen und dem Einsatz unserer engagierten Mitglieder war die Veranstaltung wirtschaftlich wie atmosphärisch ein voller Erfolg.“
„Jetzt können wir wieder an eine Bläserklasse denken“, skizzierten Schmidt und Jugendleiterin Jeanette Winkler unisono eine positive Nachwuchsarbeit. Und Winkler ergänzt: „Wir haben derzeit 24 Kinder, die sich für ein musikalisches Hobby entschieden.“ Allein 14 hiervon sind auf Neuanmeldungen für die im März gestarteten Blockflötenkurse zurückzuführen. Diese sind die Basis für das Erlernen eines Musikinstruments, während die Bläserklasse perspektivisch auf ein Jugendorchester abzielt. Für den Harmonie-Chef ergibt sich wenig Spielraum. „Wir müssen das schaffen.“ Voraussetzung seien allerdings genügend Ausbilder vor Ort. Die Hälfte der zehn Jungen und Mädchen, die bereits ein Instrument erlernen möchten „warten derzeit auf ihren Coach.“ Dass Helmut Weitz alle Blockflötenkurse leitet und dazu noch drei Kinder am Instrument betreut, verdeutlicht das Defizit nur noch mehr: Es fehlen geeignete Ausbilder. Denkbar sei daher auch eine Kooperation mit der Musikschule.
„Wir sind musikalisch auf einem guten Niveau“, lobte Schmidt sein Stammorchester. Dessen Musik soll ein breites Altersspektrum ansprechen, zog er erneut eine Parallele zur Nachwuchswerbung: „Man gewinnt die Jugend auch, wenn den Eltern die Musik gefällt.“ Im Notizblock des Dirigenten standen 38 Übungsstunden und 13 Auftritte. Neben dem Platzkonzert in Fulda blickte er auf das Schlosspark-Konzert in Laubach: „Die Musik war gut, die Stimmung war gut, die Bewirtung war gut, was wollen wir mehr?“ Auch die 75 %-Rekordmarke bei den Übungsstundenbesuchen der Aktiven hatte er nicht vergessen. Die Jahresbesten durften sich dann auch über Geschenke freuen.
Jugendleiterin Winkler verwies auf die gemeinsamen Auftritte mit dem Stammorchester. „Das machte die Kleinen so stolz, dass sie das ganze Konzert über bei uns, also den „Großen“ sitzen wollten.“ Ziel aller Aktivitäten sei es, „die verschiedenen Altersklassen zusammen zu führen, um sich gegenseitig kennen zu lernen. Bereits 2023 fand unter dieser Prämisse eine Halloween-Nacht statt, weitere Mottopartys und Ausflüge sollen folgen.
Geht es nach Dietmar Mittig, wird 2024 ein Instrument die Bühne erobern, das nur wenige mit Kindern in Verbindung bringen. Denn 2024 ist das Jahr der Tuba und damit viel Zeit, den wohlklingenden Tieftöner einem breiteren Publikum vorzustellen.
Impulsgeber, Ausbilder, Organisator – und das Über 50 Jahre lang: Harmonie-Chef Andreas Schmidt beglückwünscht seinen Vorgänger und neuen Ehrenvorsitzenden Helmut Weitz
Glückwünsche und Geschenke gab es auch für die besten Übungsstundenteilnehmer v.l. Thorsten Lemler, Nele Becker, Andreas Schmidt, Jeanette Winkler und Helmut Weitz. Es fehlt Michael Dönges.