Musikverein Harmonie gibt Konzert auf der Landesgartenschau
Reichelsheim (hh). “Es ist derzeit einiges los in Fulda“ berichtet der langjährige Vorsitzende Helmut Weitz vom Vereinsausflug des Musikvereins Harmonie in die osthessische Barockstadt. Anlässlich der Landesgartenschau veranstaltete der hessische Musikverband sein Landesmusikfest. Und so kombinierten die Dorn-Assenheimer beides mit einem Freiluftkonzert vor Ort. Denn im Reisegepäck war nicht nur gute Laune, sondern auch jede Menge Instrumente und der Taktstock von Dirigent Andreas Schmidt.
Den laut Veranstalter über 2.000 Musizierenden standen je drei Bühnen in der Altstadt und auf dem Gelände der Landesgartenschau zur Verfügung. Die Harmonie entschied sich für Letzteres und spielte im Sonnengarten inmitten einer bunten Tulpenpracht auf. Schmidt hatte hierfür ein abwechslungsreiches Konzertprogramm zusammengestellt. Neben populären Polkas und Märschen punktete die Harmonie mit bekannten Melodien aus der Unterhaltungssparte wie “Nessaja“ aus dem Musical Tabaluga oder “Tage wie diese“ von den Toten Hosen.
Getreu dem Motto „Musik verbindet“ begeisterte die Harmonie den Worten von Weitz zufolge das Publikum. In seinen Aufzeichnungen notiert er: “Unsere mitgebrachten Fans, die LGS-Gäste und die vor uns spielenden Musiker aus Hauswurz haben bei unserer Musik eifrig mit geklatscht. Besonders bei den Klassikern “Wir Musikanten“ und dem “Böhmischen Traum“.“
Danach ließen die Ausflügler wahlweise die Atmosphäre in der Altstadt oder die Blüten- und Farbenpracht der Landesgartenschau auf sich wirken. “Und wir haben dabei überall Musik gehört“, schwärmt Weitz von einem rundum gelungenen Tag: “Für uns war es ein sehr schönes Erlebnis, vor fremdem Publikum in einer so schönen Umgebung zu spielen. Und mit den vielen anderen Musikern zu zeigen, wie aktiv die hessische Blasmusik ist.“
Bericht von der Generalversammlung 2023 – Bericht von Holger Hachenburger
Stabwechsel nach 51 Jahren
Wahlen beim Musikverein Harmonie Dorn-Assenheim: Andreas Schmidt neuer Vorsitzender
Reichelsheim (hh). Zeitenwende beim Musikverein Harmonie: Nach 51 Jahren als Vorsitzender übergibt Helmut Weitz den Stab an Andreas Schmidt. Der seitherige Vize und Dirigent kann dabei nach der Hauptversammlung auf ein deutlich verjüngstes und weiblicheres Team bauen. Marius Münch rückt vom Jugendleiter auf die Stellvertreterposition, Jeanette Winkler übernimmt dafür die Verantwortung für den Nachwuchs. Neu im Amt sind Schriftführerin Stefanie Weitz und Rechnerin Kerstin Winter. Helmut Weitz bleibt dem Vorstand als Beisitzer erhalten, der durch Berthold Schäfer und Miriam Guckelsberger komplettiert wird.
Danach wurden exakt 115 Jahre Vorstandsarbeit verabschiedet, denn mit Alfred Schiel und Armin Winkler schieden zwei weitere langjährige Säulen des Vereins aus. Schiel brachte sich 51 Jahre lang als Beisitzer, Schriftführer und zuletzt als Rechner ein, Winkler war seit 2014 Schriftführer. Für beide gab es Geschenke mit Bezug zu ihren Hobbys. Hier der Eishockey-Freund Schiel, der kein Spiel des EC Bad Nauheim verpasst, dort der Apfelwein-Liebhaber Winkler.
Ein dickes Lob für Weitz kam virtuell. Norbert Faust, Harmonie-Dirigent in den Neunzigern schrieb im Netz: “Das ist eine phantastische Leistung! Helmut ist für uns MusikerInnen ein grosses Vorbild!“ Nachfolger Schmidt packte Geschenke “für mehr Zeit zu Hause“ aus. Einen Kursgutschein für den angehenden Hobbykoch und Pflanzen für die Botanik des passionierten Gärtners. Und der antwortete mit einem Augenzwinkern, wie sich denn der Verein für sein immenses Engagement revanchieren könne: “Ihr kommt dann zum Umgraben.“
Seinen letzten Bericht schloss Weitz mit einem Streifzug durch ein halbes Jahrhundert. Dabei stellte er immer wieder die Jugendarbeit in den Fokus und das 100-jährige Jubiläumsfest 1988 als Highlight. “Ein Verein ist ein filigranes Bauwerk, bei dem man stets alles tun muss, damit nicht einzelne Säulen wegbrechen“ summierte er seine Erfahrungen und ermunterte die neue Mannschaft: “Habt Geduld, alle Dinge sind erst schwierig bevor sie leichter werden.“
“Wir sind ein kleiner, aber feiner Verein mit einem beneidenswerten Zusammenhalt“, begann Schmidt seinen Jahresrückblick. Beim Neustart im März waren alle 23 Musiker wieder dabei. Diese Kontinuität ermöglichte vier eigene Veranstaltungen bei insgesamt 18 Auftritten. Beim musikalischen Frühschoppen traten Stammorchester und Nachwuchs auf. “Der Spaß aller am musizieren kombiniert mit dem Applaus des Publikums für deren Musikauswahl waren einmal mehr beste Werbung in eigener Sache“, freute sich der Dirigent und fügte hinzu: “Stilistisch sauber mit brillanten Solisten inklusive.“ Auch Unterhaltungsmusik könne das Publikum mit qualitativ hochwertigen Stücken begeistern. Zudem kam das Adventskonzert gut an.
Jugendleiter Marius Münch berichtete von drei Blockflötengruppen mit einem weiteren Kurs in Planung. Die Jugendgruppe habe die Pandemie-Zeit nicht überstanden, doch bei aktuell zehn Schülern könnte der Neustart gelingen. Zuversicht verbreite ein scheinbar unspektakuläres Ereignis. Kürzlich hatte der Verein Kinder und Jugendliche eingeladen, Instrumente auszuprobieren. Die Resonanz war erfreulich positiv, die Rückmeldungen für die angebotenen Module wie Blockflötenkurse oder die Ausbildung am Instrument ebenso. Münch hierzu: “Applaus bei Auftritten und Geselligkeit bei Ausflügen gibt es gratis dazu.“
Nach Geschenken für die aktivsten Teilnehmer der 38 Übungsstunden, Dietmar Mittig, Reinhard Weitz, Thorsten Lemler und Jeanette Winkler, gab Schmidt noch einen Einblick in den Terminplaner: 13. Mai Vereinsausflug mit Platzkonzert auf der Landesgartenschau in Fulda, 10. Juni Musikalischer Frühschoppen, 7. Oktober Herbstkonzert und am 17. Dezember das Adventskonzert.
Wir, die Musikvereine, haben einiges mehr zu bieten:
Wir spielen in unseren Blasorchestern zeitgenössische und zeitgemäße Literatur.
Wir haben die größtmögliche Spielwiese an Genres, Stilen, Klängen und Farben zur Verfügung.
Die Erwartungen an ein Blasorchester sind komplett anders als die Erwartungen an ein Sinfonieorchester. Wir werden nicht auf ein bestimmtes Repertoire reduziert.
Wir geben „lebenden“ Komponisten die Chance, sich kompositorisch auszutoben und auszuprobieren.
Wir können konzertant, traditionell und unterhaltsam spielen. Sind entweder spezialisiert auf einen dieser Bereiche und können diesen Bereich bis hin zur Meisterschaft führen oder machen von allem ein wenig zur Freude von uns und unseres Publikums. Alles zu seiner Zeit versteht sich und jedes Blasorchester so, wie es seine Musiker:innen wollen.
Unsere Blasorchester sind generationenübergreifend. Keine Seltenheit, dass mehrere Generationen bei uns im Orchester musizieren. Auf dem Fußballplatz geht das nicht. Und bei uns sitzt auch keiner auf der Ersatzbank.
Wir ermöglichen Kindern und Jugendlichen ein Hobby zu erlernen, dass sie ihr ganzes Leben lang voller Freude in Gemeinschaft (oder daheim im stillen Kämmerlein) ausüben können.
Wir musizieren, proben, üben, konzertieren nicht nur, wir schreiben auch Gemeinschaft und Geselligkeit groß!
Das Blasorchester ist Heimat, Familie und Freundschaft für uns.
Egal wohin es uns zur Ausbildung, zum Studium aus beruflichen oder privaten Gründen zieht, wir finden immer ein passendes Blasorchester, in dem wir unser Hobby ausüben können und neue Freunde finden. Und das bis (fast) ans Lebensende.
Jeder kann sich in unseren Musikvereinen gemäß seinen Talenten, Kompetenzen, Vorlieben und seiner zur Verfügung stehenden Zeit einbringen und den Verein kreativ mitgestalten.