Geschichte in Kurzform

Der Musikverein Harmonie Dorn-Assenheim e.V. – es war einmal:

Schon 1886 wirkten 11 Idealisten, deren Wirken in der Chronik des Gesangvereines Concordia erstmals dokumentarische Erwähnung findet. Diese 11 Musiker waren.:
Johannes Bommersheim, Eduard Brückmann, Georg Gilbert, August Jung, Wilhelm Kinzel, Wilhelm Petri III., Wilhelm Petri, Wilhelm Rack III., Alexander Seifried, Philipp Waas und ein unbekanntes Mitglied, von dem es in der Chronik lediglich heisst: „Der Bassist wanderte nach Amerika aus“.

1887 traten die Musiker anlässlich der Fronleichnamsprozession erstmals öffentlich in Erscheinung, auch das Magdalenefest wurde schnell zum Begriff, der eng mit dem neuen Verein in Verbindung stand. Trotz des Anfangs bescheidenen Repertoirs -ganze 4 Notenblätter genügten damals, um den musikalischen Part der Bauernheimer Kirchweih zu übernehmen – ernteten die Akteure wie auch bei anderen Festen in Kaichen, Echzell, Oppershofen und Wohnbach gute Kritiken.

In lockeren Formen bewegte sich das Vereinsleben bis in die Zeit des ersten Weltkriegs hinein. Einen Vorstand hielt man nicht für erforderlich und das Dirigentenwesen beschränkte sich weitgehend auf die Funktion von Übungsleitern aus Reihen der Aktiven.

1925, 20. Januar – in einer Phase der Neuorientierung des sozialen und wirtschaftlichen Umfeldes …, regen sich auf kulturellem Sektor erste Ideen zur Wiedergründung des Musikvereines. Neben bekannten Gesichtern standen 12 jüngere Männer dem Vorhaben positiv gegenüber und es wurden neue Instrumente angeschafft. Ein neues Flügelhorn kostete 74 RM, ein Tenorhorn war für 120 RM zu haben. Durch die strengen Statuten die den Bläseraltag begleiteten, unentschuldigtes Fehlen wurde mit Geldstrafen geahndet, waren die Übungsstunden immer gut besucht. Noch im ersten Jahr wurde das Repertoire kontinuierlich ergänzt und dadurch viele Auftritte ermöglicht.

1929-1933, die Zahl der Arbeitslosen stieg und der Besuch der Veranstaltungen nahm rapide ab. Die Zahl der Aktiven schmolz auf 6-8 Musiker. Der Ausbruch des 2. Weltkrieges setzte einen Schlusspunkt unter jegliches Vereinsgeschehen.

1946. „Wie soll es weitergehen?“ – diese Frage löste eine Werbeaktion aus, die viele Jugendliche zum Verein führte. Schon ab Weihnachten wurde zunächst Samstags und Mittwoch abends geprobt. 1947, der Erfolg:

2. Neubeginn im Januar 1947. Einen Neustart gab es am 4. Januar 1947 mit 24 aktiven Musikern und 6 Ehrenmitgliedern. Dirigent wurde Wilhelm Bäckel, der schon in früheren Jahren Dirigent war, sich vor allem um die Ausbildung von 13 jungen Musikern kümmerte und die „Harmonie“ bis 1954 leitete.

Mit einer Feierstunde am 20. Januar 1950 und mit einem zweitägigen Musikfest im Juni wurde der 25. Geburtstag gefeiert.

Doch nachdem die Festveranstaltungen geplant und öffentlich gemacht waren, wurde anhand der Chronik des Gesangvereins bekannt, dass der Musikverein „Harmonie“ schon mindestens 62 Jahre alt ist.

Deshalb wurde 1958 gleich das 70-jährige Jubiläum gefeiert. Warum 1888 und nicht 1887 als Gründungsdatum angenommen wurde, lässt sich nicht erklären. Mit der Feier des 75. Geburtstages im Jahre 1963 wurde das Ausgangsjahr 1888 endgültig bestätigt. Ab 1964 konnten erstmals Nichtmusiker als fördernde Mitglieder den Verein mit 12 DM Jahresbeitrag unterstützen.

Zwei Jahre vor dem 70-jährigen Jubiläum hat der hiesige Schulleiter Karl Michele im Jahre 1956 den Dirigentenstab übernommen. Mit sehr viel Engagement, Nervenstärke und Geduld wirkte er insgesamt 34 Jahre lang bis zu seinem 77. Geburtstag als Dirigent der „Harmonie“.

Von 1960 bis zum 100. Geburtstag. Im Jahre 1960 übernahm Wilhelm Schiel den Verein in einer schwierigen Periode. Politische Querelen im Ort machten auch vor dem Musikverein nicht Halt. Mit viel Geschick gelang es ihm und dem Vorstand, dass die Musiker wieder an einem Strang zogen und nach guter Blasmusik und „Harmonie“ strebten.

Bis Anfang der 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts wurden immer wieder junge Musiker in den Verein integriert. Mit großem Einsatz bildete Wilhelm Guckelsberger 10 junge Burschen aus und konnte 1964 zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte ein Jugendorchester auf die Beine stellen. Die jungen Musiker wurden alsbald ins Stammorchester integriert.

Der neue Vorstand mit Peter Michalak als 1. Vorsitzenden an der Spitze und sein Nachfolger Helmut Weitz kümmerten sich zusammen mit erfahrenen Musikern intensiv um die Ausbildung von Kindern und Jugendlichen. Und sie hatten Erfolg: Bis 1978 wurden 30 junge Musiker ausgebildet und verstärkten das Stammorchester. Erstmals hatte der Musikverein mehr als 30 aktive Musiker.

Die neuen jungen Musiker brachten richtig Schwung in den Verein, so dass der Verein sich mehr als früher an Musikfesten und Konzerten anderer Musikvereine und an Wertungsspielen beteiligte. In einigen Jahren zwischen 1975 und 1989 lag die Anzahl der Auftritte jeweils über 30. Im Jahre 1986 waren es 42 und im Jubiläumsjahr 1988 sogar 44 Auftritte. In dieser Zeit entstanden Musikereignisse, die einmalig waren bzw. bis heute fortgeführt werden (siehe Aufzählung).

1988 – das Jubiläum! Das 100-jährige Jubiläum im Jahre 1988, das sehr aktive neue Jugendorchester und das Wirken des neuen Dirigenten Norbert Faust (von 1991 bis 2002) bescherten der „Harmonie“ weiter eine erfolgreiche Zeit bis in die ersten Jahre des neuen Jahrtausends hinein. In dieser Epoche lag die Zahl der Schüler jeweils bei zwanzig und mehr. An seinem 110-jährigen Jubiläum im Jahre 1998 waren es sogar 30 Jungmusiker. Damit stieg auch die Gesamtzahl der aktiven MusikerInnen im Verein auf über vierzig. Denken wir an frühere Zeiten vor dem 75. Geburtstag: da waren es weniger als die Hälfte.

Durch die erfolgreiche Arbeit von Norbert Faust konnte das Musikrepertoire erweitert werden, so dass jetzt die „Harmonie“ ihre Gäste auch bei Frühschoppen, in Festzelten und Kurkonzerten mit abwechslungsreicher Unterhaltungsmusik erfreute.

Übungswochenenden vom Stamm- und Jugendorchester wurden zur Vorbereitung auf die regelmäßig stattfindenden Jahreskonzerte in verschiedenen hessischen Jugendherbergen durchgeführt. Neben der intensiven Probenarbeit verbesserte sich das „Betriebsklima“ bei Spielen, Wanderungen und Gruppenabenden.

Um die Zusammengehörigkeit der Vereinsfamilie zu pflegen, waren auch die Grillfeste und Familienabende geeignet. Die ersten Grillfeste Ende der 60er Jahre fanden auf der „Grillwiss“ am Riedweg statt (gegenüber der RWZ-Halle). Auch der Parkplatz an der Festhalle, die Maschinenhalle von Andreas Dönges und zuletzt der Pfarrgarten haben schon tolle Grillfeste erlebt. Zu den Familienabenden in der Adventszeit platzte der kleine Saal im damaligen Vereinslokal „Zur Krone“ aus allen Nähten. Trotz der Enge wurde Musik gemacht und mit Sketchen und Vorträgen die Vereinsgemeinde vortrefflich unterhalten. Mehr Platz war dann in der Festhalle bzw. im Pfarrheim. Die Interessen der Vereinsmitglieder und ihrer Angehörigen haben sich im Laufe der Zeiten gewandelt: im Jahre 2005 haben wir den letzten Familienabend veranstaltet.

Von 1988 bis heute. Nachdem Norbert Faust im April 2002 sein letztes Konzert dirigiert und sich das seit 1988 bestehende Jugendorchester im Frühjahr 2003 aufgelöst hat, wurden die Zeiten für die „Harmonie“ schwieriger. Vor allem eine größere Zahl jüngerer Musiker konnten aus privaten, beruflichen oder anderen Gründen nicht mehr aktiv dabei sein. Auch die Zahl der Musikschüler ging zurück. Die noch aktiven MusikerInnen kamen nicht mehr so oft in die Übungsstunden und häufiger als in früheren Jahren wechselten die Dirigenten. Ein Teufelskreis, der sich nur mit viel Glück, viel Geduld und gezielten Aktionen unterbrechen ließ.

Im Ausbildungsbereich konnten wir durch die Unterstützung der musikalischen Früherziehung in der Kindertagesstätte St. Elisabeth (seit 2007), durch Schnuppernachmittage und Blockflötenkurse (erstmals 2006) die Zahl der Musikschüler wieder steigern. Im Bereich des Stammorchesters haben wir wieder Tritt gefasst und konnten unsere musikalischen Qualitäten durch konsequentes Üben und intensive Vorbereitung auf Konzerte auch dank unserer bisherigen Dirigenten und besonders dem jetzigen Dirigenten Andreas Schmidt verbessern.

Alle Veranstaltungen zu unserem 125. Geburtstag im Jahre 2013 sind alle sehr gut gelungen. Ein herzliches Dankeschön an alle Mitglieder und Freunde, die bei der Planung und Durchführung sehr engagiert mitgewirkt haben. Danke auch allen Musikvereinen, die uns am Festsonntag unterstützt haben. Herzlichen Dank allen Besuchern unserer Jubiläums-veranstaltungen. Einzelheiten und Bilder dazu auf den separaten Seiten „125 Jahre Musikverein Harmonie“ https://mvhblog.mv-harmonie.de/125-jahre-freude-an-musik/

Ein weitere Höhepunkt in unserem Vereinsleben war der 8. Oktober 2017. An diesem Sonntag-Vormittag haben wir zum ersten Mal vier Musikstücke für eine CD im BGH von Oppershofen aufgenommen. Die CD ist eine Gemeinschafts-produktion mit den MusikerInnen von Ober-Mockstadt und Oppershofen. Einzelheiten dazu hier: https://mvhblog.mv-harmonie.de/cd-aufnahme-am-8-oktober-2017/

Die Feiern zu „700 Jahre Dorn-Assenheim“ im Jahre 2018 haben wir gemeinsam mit acht Vereinen und Gruppen organisiert. Höhepunkt mit über 300 Gästen war „Dorn-Assenheim frühstückt“ am 7. Juli. Zur Aufarbeitung der Geschichte erschienen drei Ausgaben eines Geschichts- und Mitteilungsblattes https://mvhblog.mv-harmonie.de/dorn-assenheim/ und an den Häusern im alten Ortskern wurden Schilder mit den früheren Hausnamen angebracht.

2020 – Die Corona-Pandemie hat auch unsere Veranstaltungspläne (Konzert, Kurkonzert, Ständchen) über den Haufen geworfen. Den Fastnachtszug in ‚Mörlau‘ am 23. Februar konnten wir noch spielen. Dann war bis auf zwei Ständchen und dem Weihnachtsgottesdienst am 25.12. im Freien Schluss mit Auftritten. Das Stammorchester hat von Mitte Juni bis Mitte Oktober im Freien vor der Festhalle, wenige Male in der Festhalle und bei Kerstin Winter in der Maschinenhalle geprobt. https://mvhblog.mv-harmonie.de/coronazeit-videos/

Gemeinsame Übungsstunde 2019

Alle Musikerinnen und Musiker der gemeinsamen Übungsstunde
Die „kleinen“ und „großen“ Musiker beim Spielen. Stampfen und Klatschen zu „We Will Rock You“.
Die Notenfüchse in der Pause der gemeinsamen Übungsstunde
Weitz. Für die derzeit in der Ausbildung befindlichen Kinder gab es neben Applaus auch noch ein Geschenk vom Vorsitzenden. Nämlich ein T-Shirt mit der Aufschrift „Notenfüchse“.