Harmonie feiert 125-jähriges Jubiläum mit Kommersabend

Ein Bericht zum Kommersabend am 08.06.2013 finden Sie HIER. Zu den zahlreichen Ehrungen ein weiterer Bericht unseres Festreporters Holger: HIER.

Und hier:

„Tolles Angebot für junge Menschen“

Harmonie feiert 125-jähriges Jubiläum mit Kommersabend – Jugendarbeit unisono gelobt – Kurzweilige Unterhaltungsrevue

Reichelsheim – Dorn-Assenheim (hh.)  Mit einem schwungvollen Salve Imperator startete der Musikverein Harmonie zu einem weiteren Höhepunkt der Feierlichkeiten zum 125. Geburtstag und machte damit Appetit auf die Festtage in zwei Wochen. „Wir bereichern mit unserer Musik die Dorfgemeinschaft“, begrüßte der Vorsitzende Helmut Weitz das Publikum, welches nun Zeuge einer kurzweiligen Revue aus Musik, Gesang, Tanz und viel Historischem wurde. Unisono lobten alle Redner die erfolgreiche Jugendarbeit des Vereins und konnten sich gleich selbst überzeugen. Neben dem Stammorchester trat das Jugendorchester auf und die seit August letzten Jahres übende Blockflötengruppe um Nele Becker, Sophia Michalak, Aliyah Reichenbächer und Vanessa Uong gab eine Kostprobe ihres Könnens.

Wenn ich drei Wünsche frei hätte, müsste ich nicht lange überlegen, begann Weitz seine Festrede: „Wie bei den Musikfesten 1963 1988, 1998 wieder neuen Schwung für die kommenden Jahre holen, dass wir in Zukunft junge Menschen für die Musik begeistern und Ehemalige reaktivieren können und dass der Verein durch seine Mitglieder in Harmonie weiterbesteht.“ Weitz lobte die vielen kleinen Dinge, deren Summe den Verein lebendig hält: „Das alles ist von Hand und von Amateuren gemacht.“

„Seit 125 Jahren bläst ihre Kapelle Dorn-Assenheim den Marsch“, schmunzelte Schirmherr Bertin Bischofsberger, um dann in Anlehnung an Wilhelm Busch zu resümieren: „Wir empfinden das Geräusch, dass mit ihrer Musik verbunden ist, als klangvolle Darbietung.“  Der Bürgermeister  lobte Taktgefühl, Musikverstand, Organisationstalenten und den großen Einsatz im Verein: „Sie bewahren die Tradition, die zu unserer Identität gehört, beweisen aber auch integrations- und generationsübergreifende Solidarität.“ Blasmusik passe in die heutige Zeit, wenn man modernen Trends aufgeschlossen ist. Zudem mache der Verein den jungen Menschen ein hervorragendes Angebot.

Stadtverordnetenvorsteher Holger Strebert führte diesen Gedankengang weiter. „Wer sich taktvoll beim Vortragen eines Musikstückes erweist, dem fällt es auch leichter, sich taktvoll im Leben zu bewegen.“ Und Horst Sassik, der Präsident Hessischer Musikverband mahnte in Richtung Politik: „Viele Kommunen sparen bei der Kulturarbeit. Schlagen sie diesen Weg nicht ein und fördern sie ehrenamtliches Engagement.“

Doch auch die Unterhaltung sollte an diesem Abend nicht zu kurz Kommen. Axel Schmidt packte Historisches in eine vergnügliche Fassung und zeigte, wie die Harmonie Feste und Jubiläen feierte, Ausflüge unternahm, Konzerte veranstaltete. Seltene Fotos vom Turmblasen, eine Zeitreise durch die Faschingskostümierung und manch anderer Höhepunkt ließ das Publikum beim Blick auf die Fotos immer wieder in Erinnerungen schwelgen. Ebenso originell wie gekonnt zusammengestellt: Die Filmrevue vergangener Feste von Jürgen Röse.

Mit modernen Arrangements und der Solistin Antonia Finkeldey gratulierte der Gesangverein Concordia. Zunächst martialisch beim Conquest of Paradise und melancholisch mit Memories, gefolgt von einer nachdenklichen Episode aus dem Musical Tabaluga und schließlich einer gehörigen Portion Soul bei Oh Happy Day. Da ließ es sich auch die Harmonie nicht nehmen, etwas rockiger zu werden. „Rhythm Forever, das wollen die Jungen spielen,“ verriet Dirigent Andreas Schmidt, um mit der Egerländer Polka die Freunde traditioneller Blasmusik wieder zu versöhnen.

Viel Applaus gab es für das Jugendorchester, das mit erfrischender Musik und einem Sound Vorfreude auf künftige Auftritte machte. Nach einem Besuch im Jurassic Park und bei Jim Hensons Muppet Show wählte Dirigent Alexander Jerke mit Michel Jacksons Hit Heal the World und einem Abba Medley einfühlsamen Pop.

„Mit dem Festprogramm hat die Harmonie ihren Fans bereits das größte Geschenk gemacht“ leitete CDU-Stadtverbandsvorsitzender Holger Hachenburger den Reigen der Grußworte ein. Die Fraktionsvorsitzenden Rainer Schauermann („Musik ist ein elementarer Bestandteil unseres Lebens“), Hans Günter-Scholz („Jugendarbeit ist das Non plus Ultra für einen lebendigen Verein“) und Martin Welti überbrachten die Wünsche von SPD, FWG und Bündnis 90/Grüne. Ebenfalls mit Barem gratulierten Josef Stiefmeier (VDK),  der stellvertretene Stadtbrandinspektor Bernd Philippi für die Feuerwehren der Stadt, Erich Becker (Vereinsring) und Pfarrer Markus Stabel für die katholische Pfarrgemeinde.

41 Jahre Chef: Standing Ovations für Helmut Weitz

Ehrungen beim Festkommerst des Musikverein Harmonie – Vorsitzender mit Ehrenteller der Stadt ausgezeichnet 

Reichelsheim – Dorn-Assenheim (hh.) „Das was Sie heute hier erleben, gab es bisher erst sieben mal in der Stadt Reichelsheim und Sie sind der erste, der nicht aus der Politik kommt,“ richtete Bürgermeister Bertin Bischofsberger den Blick zu Helmut Weitz. Im Gepäck hatte er den Ehrenteller für den seit 1972 amtierenden Vorsitzenden des Musikvereins; die höchste von der Kommune zu vergebende Auszeichnung für ehrenamtliches Engagement.

„Erfolg ist, wenn man mit seinem Leben zufrieden ist und dennoch die Zeit hat, für andere etwas zu leisten“, würdigte der Rathauschef den überraschten Harmonie-Chef und skizzierte die musikalische Visitenkarte des passionierten Waldhornbläsers: seit 1964 im Verein, ab 1968 im Vorstand und seit 1974 Ausbilder an nahezu allen Instrumenten eines Blasorchesters. Und als Bischofsberger seine Laudatio beendete erlebte die Sport- und Festhalle eine weitere Premiere: Erst klatschten die Musiker, dann stand das komplette Publikum Spalier und applaudierte der Leistung eines Mannes, der seit 41 Jahren an der Spitze des Vereins steht.

Dazu stand während des Kommersabends zum 125-jährigen Vereinsjubiläum ein wahrer Ehrungsmarathon auf dem Programm. Für langjährige aktive Mitgliedschaft baten der Präsident des Hessischen Musikverbandes Horst Sassik und Bezirksvorsitzender Bernd Eisenhut eine Reihe von Musikern aufs Podium: Manfred Mayer, Reinhard Weitz und Helmut Weitz sind seit 50 Jahren bei der Harmonie aktiv und erhielten die goldene Ehrennadel mit Diamant. Gleiches gab es für Volker Wagner, der seit 40 Jahren musiziert. Ehrennadeln in Gold waren dann das Dankeschön für Kerstin Winter (30 Jahre), Markus Petri und Andreas Schmidt (25 Jahre) bzw. in Silber für Jens Mayer für 20 Jahre aktive Mitgliedschaft.

„1964 war ein guter Jahrgang“, vermutete Vize-Vorsitzender Andreas Schmidt mit Blick auf die Ehrungen des Vereins für langjährige Zugehörigkeit: Manfred Mayer, Reinhard Weitz, Helmut Weitz, Alfred Schiel, Werner Michele, Norbert Petri und Hermann Jung sind im 50. Jahr bei der Harmonie, auch wenn dies erst zum kommenden Jahr wirksam wird. Schmidt hierzu: „Feste soll man feiern, wie sie fallen.“ Vor 25 Jahren traten zudem bei: Markus Petri, Andreas Schmidt, Christoph Becker, Ilka Demuth, Klaus Dönges, Dr. Tina Dönges, Axel Schmidt, Tatjana Balser, Alexander Jung, Hans-Jürgen Roth, Thomas Stiefmeier und Norbert Jagsch.

Ein dickes Lob und Anerkennung gab es zum Schluß für die Vorstsandsmitglieder Andreas Dönges, Reinhard Weitz, Alfred Schiel und Helmut Weitz, die diese Funktion mindestens 25 Jahre ausübten.

(Texte: Holger Hachenburger)